Bemerkenswerte Persönlichkeiten der Augenoptik – Jacques Daviel

Jacques Daviel (1693 –1762)

Jacques Daviel war ein französischer Augenarzt und Chirurg, geboren am 11. August 1693 in La Barre-en-Ouche, Frankreich. Sein Weg in die Welt der Medizin nahm in Rouen seinen Anfang. Dort entschied er sich für eine Ausbildung unter der Aufsicht seines Onkels als Ausgangspunkt für sein Studium der Chirurgie. Daviel reiste anschließend nach Paris, wo er an dem Krankenhaus Hôtel-Dieu seine Ausbildung abschloss. Früh in seiner Karriere bot er seine Hilfe als Chirurg an, um Pestpatienten in Marseille zu behandeln. Durch diese Arbeit wurde er schließlich zum Meisterchirurg von Marseille ernannt.  

Ab 1728 konzentrierte er seine Forschungsarbeit auf die Augenheilkunde und wurde 1749 zum Augenarzt von König Ludwig XV. Daviel widmete den Rest seiner Karriere der Behandlung von Augenleiden und führte die ersten experimentellen Operationen zur Entfernung von Katarakten (Grauer Star) durch. Daviel erlitt im Frühjahr 1762 einen Schlaganfall und verstarb noch im selben Jahr am 30. September auf einer Reise nach Genf, Schweiz.

Jacques Daviels Beiträge zur Augenoptik

Jacques Daviel hatte zu Lebzeiten einen großen Einfluss auf das Wissen über die Augenheilkunde. Bereits 1728 verschrieb er sich der Forschung über Augenkrankheiten und legte dabei seinen Schwerpunkt auf die operative Entfernung von Katarakten. Er nutzte seinerzeit die Möglichkeit Kataraktoperationen an Leichen durchzuführen.  

Daviel machte jedoch rein zufällig und entgegen seinem damaligen Wissenstand seine größte Entdeckung. Bis 1741 war Daviel der Überzeugung, dass die Augenlinse das „Sehzentrum“ war. Diese Annahme gab es bereits seit der Antike. Kataraktoperationen bestanden im Wesentlichen aus dem Herabsetzen der Linse mit Hilfe einer Nadel. Doch 1741 bewegte ein Fall, indem die Linse nicht repariert werden konnte, ihn dazu, diese zu entfernen. Entgegen seinen Erwartungen verbesserte dies das Sehvermögen seines Patienten. 

Daviel brachte fortan all seine Energie darauf auf, diese Methode der Behandlung von Katarakten durch die Entfernung der Augenlinse zu verbessern. Seine Bemühungen fanden ihren Höhepunkt im Jahr 1752, als er einen Artikel veröffentlichte, die diese Operationstechnik beschrieb. Die Veröffentlichung mit dem Titel „Eine neue Methode zur Heilung von Katarakten durch Extraktion der Augenlinse“, abgedruckt in der „Académie de Chirurgie“ in Paris, revolutionierte, wie Katarakte fortan behandelt wurden.

Andere erwähnenswerte Errungenschaften von Jacques Daviel

Über seine bahnbrechende Forschungsarbeit in Bezug auf Kataraktoperationen hinaus bekannt wurde Jacques Daviel durch die folgenden Auszeichnungen während und nach seiner Karriere. 

  • Von Ludwig XV. ausgezeichnet mit dem Kreuz von Saint Roch 
  • Assoziiertes Mitglied der Académie de Chirurgie in Paris 
  • Gewählt als ausländisches Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften 
  • Seit 1894 gibt es ihm zu Ehren die Rue Daviel im Bezirk Butte-aux-cailles von Paris. 
  • Das Hôtel Daviel ist ebenfalls zu Ehren dieses großartigen Mannes der Wissenschaft und Medizin benannt. 
  • Der Vorplatz des Hôtel-Dieu-Krankenhauses in Marseille hat eine Büste, die diesen großartigen Augenarzt zeigt.  
  • Die weiterführende Schule Collège Jacques Davie in Barre-en-Ouche ehrt ebenfalls diesen ehemaligen Augenarzt am Hofe des französischen Königs 
  • Eine Steinstatue steht ihm zu Ehren in Bernay 
  • Koordiniert von der französischen Postverwaltung, designte Alber Decaris eine Sonderbriefmarke mit dem Abbild Daviels 

Schlusswort

Daviel legte den Grundstein für andere bekannte Augenheilkundler, die Forschung zur Verbesserung des Sehvermögens und der Lebensqualität von Menschen mit Katarakten und anderen Augenerkrankungen fortzusetzen.