José Ignacio Barraquer Moner – (1916 – 1998)
Dr. José Ignacio Barraquer Moner war ein weltbekannter spanischer Augenarzt, entstammend aus einer traditionsreichen Dynastie von Augenärzten. Geboren 1916 in Barcelona, Spanien, war José der erste Sohn von Ignacio Barraquer, einem bekannten Augenarzt, der ein operatives Verfahren zur Entfernung von Katarakten (Grauer Star) mit Hilfe einer Vakuumvorrichtung und Saugnäpfen erfunden hatte. Bereits in jungen Jahren vermittelte Josés Vater Ignacio sein Wissen der Naturwissenschaften und Optik seinen Kindern, um die Familientradition fortzusetzen. Zur Weiterbildung schrieb José Ignacio Barraquer sich für ein Studium der Medizin und Chirurgie an der Universität von Barcelona ein und schloss dieses 1940 ab.
Unter der Anleitung seines Vaters setzte er seine Arbeit in der Augenheilkunde an dem Ort fort, der heute als das Centro de Oftalmología Barraquer bekannt ist. 1952 promovierte er als Doktor der Medizin & Chirurgie an der Universität von Madrid. Während seiner Promotion hielt José Ignacio oft Vorträge rund um den Globus und traf andere bekannte Augenheilkundler.
Nach einem Besuch in Südamerika 1953 sah Barraquer es an der Zeit, seine eigene unabhängige Klinik zu öffnen und zog mit seiner Familie nach Bogotá, Kolumbien. Das Instituto Barraquer de América wurde 1964 gegründet. Darauf folgte 1968 die Clínica Barraquer de Bogotá. In Kolumbien unternahm Dr. Barraquer den Großteil seiner Forschungsarbeit und formulierte seine Techniken für refraktive Augenoperationen. Wie sein Vater und Großvater war auch Barraquer ein begnadeter Lehrer, der über seine späteren Jahre hinweg junge Kollegen am Institut betreute und unterrichtete.
Dr. José Barraquer war bis zu seinem Tod 1998 in Bogotá aktiv am Unterricht und der optischen Forschung beteiligt.
José Barraquers Beiträge zur Augenoptik
Dr. José Barraquers bedeutendster Beitrag zur Augenoptik war seine Erfindung der Keratomileusis 1948. Bei diesem Verfahren wird die Krümmung der Hornhautscheibe operativ verändert durch deren Entfernung, Umformung des Gewebes mit Hilfe von Spezialwerkzeugen (viele davon wurden von Barraquer erfunden) und anschließenden Wiederanbringung der modifizierten Hornhaut an das Patientenauge. Dieses Verfahren kann Kurz- und Weitsichtigkeit korrigieren und erlaubt es dem Patienten, nicht länger auf eine Brille oder Kontaktlinsen zurückgreifen zu müssen.
Andere bedeutende und nennenswerte Beiträge zur Welt der Augenheilkunde, für die José Ignacio Barraquer verantwortlich ist, sind unter anderem:
- Erfand die refraktive Keratoplastik – Keratomileusis & Keratophakia – Operationsverfahren, in denen Hornhautgewebe zur Korrektur refraktiver Fehler eingefroren und neu geformt wird.
- Das K in dem Akronym LASIK kommt von seinem Verfahren Keratomileusis – („Laser-in-situ-Keratomileusis“).
- Über sein gesamtes Leben hinweg veröffentlichte er über 260 Artikel zu Augenproblemen, refraktiver Chirurgie und optischen Theorien.
- Erfand 19 Operationstechniken und 45 Spezialwerkzeuge für die Augenchirurgie.
- Der Barraquer Award ist ein jährlich vergebener Preis, der Augenärzte ehrt, die im Laufe ihrer Karriere bedeutende Beiträge zur refraktiven Chirurgie geleistet haben.
- Gewann zahlreiche Auszeichnungen für seine Forschung und Lehre, unter anderem:
- Augenarzt des Jahrhunderts vom „International Surgery Club“ und Einflussreichster Augenarzt des 20. Jahrhunderts von der „American Society of Cataract & Refractive Surgery“.
Schlusswort
Der Einfluss des manchmal als „Vater der modernen refraktiven Chirurgie“ bezeichneten Dr. José Ignacio Barraquer auf die Welt der Augenoptik und Augenheilkunde lässt sich noch heute spüren. Viele seiner Techniken und Operationsverfahren werden von Augenärzten weltweit routinemäßig angewandt. Das Verfahren, das er entwickelte, die Keratomileusis, legte den Grundstein für LASIK und andere moderne Augenoperationen, die häufige Sehprobleme wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus für Millionen von Menschen beheben.