Die Wahrheit über den ersten Eindruck

Egal ob am ersten Arbeitstag, beim Kennenlernen der Freunde von Freunden oder beim ersten Date, beim ersten Treffen bildet sich Ihr Gegenüber in Sekundenschnelle ein Urteil über Sie. Aber wie wichtig ist uns der erste Eindruck wirklich und welchen Einfluss hat das Äußerliche auf unsere Meinung über den Charakter?

Hier bei Lenstore haben wir 1.000 Menschen in ganz Deutschland befragt, um die Wahrheit über den ersten Eindruck herauszufinden. Finden Sie heraus, welche Faktoren beim ersten Treffen am meisten in den ersten Eindruck einfließen, wie sich das auf unsere Wahrnehmung im positiven und negativen Sinne auswirkt und welche körperlichen Merkmale auf bestimmte Persönlichkeitsmerkmale hindeuten. Diese Studie enthüllt, was uns als erstes auffällt, wenn wir jemandem zum ersten Mal begegnen. 

Die Wahrheit über die öffentliche Wahrnehmung im Hinblick auf den ersten Eindruck 

Hygiene und Aussehen sind die Top-Faktoren, die uns als erstes auffallen, wenn wir jemandem zum ersten Mal begegnen

Wir haben die Umfrageteilnehmer zu den wichtigsten Faktoren in verschiedenen Szenarien befragt: am Arbeitsplatz, im sozialen Kontext und im romantischen Kontext.

ArbeitsplatzSozialer KontextRomantischer Kontext
Hygiene/ Körpergeruch (41 %)Hygiene/ Körpergeruch (40 %)Hygiene/ Körpergeruch (48 %)
Aussehen (39 %)Aussehen (36 %)Aussehen (46 %)
Kleidung/ Stil (24 %)Hobbies & Interessen (27 %)Alter (39 %)

Erwartungsgemäß fällt den Leuten beim ersten Treffen am ehesten auf, wenn jemand nicht gut riecht. Das Aussehen ist mit wenig Abstand der zweitwichtigste Faktor in allen drei Szenarien, also am Arbeitsplatz sowie im sozialen und romantischen Kontext. 

Die Leute aus Essen beurteilen jemanden im sozialen Kontext am ehesten nach dem Gewicht: 18 % der Befragten gaben an, dass dies für ihren ersten Eindruck ausschlaggebend ist, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 11 %. In Berlin ist es jedoch der unwichtigste Faktor, nur 7 % halten es für erwähnenswert.

Wie unterscheiden sich Männer und Frauen beim ersten Eindruck?

Während beide Geschlechter der Meinung sind, dass die Hygiene beim ersten Treffen sowohl in der Arbeit als auch im romantischen Kontext der wichtigste Faktor ist, empfinden die Männer das Aussehen auch im sozialen Kontext als wichtig. 26 % der Männer halten hier Aussehen und Hygiene für wesentliche Faktoren beim ersten Eindruck. Im sozialen Kontext betrachten 46 % der Frauen die Hygiene und 40 % das Aussehen als wichtig.

Doch das ist nicht der einzige Unterschied zwischen den Geschlechtern, wenn es darum geht, das Gegenüber beim ersten Treffen einzuschätzen. 

Am Arbeitsplatz gehen Frauen am ehesten nach Hygiene – 46 % der Frauen verglichen mit nur 31 % der Männer – und Männer am ehesten nach Gewicht (17 % der Männer zu 8 % der Frauen), Körpergröße (15 % zu 10%) und Haarfarbe (11 % zu 7 %).

Das körperliche Erscheinungsbild mit Merkmalen wie Augen- und Haarfarbe ist Frauen wichtiger: 24 von 100 Frauen legen Wert auf Augenfarbe und 18 auf Haarfarbe, unter den Männern sind es jedoch nur 21 von 100 Männern (Augen) und 17 (Haare). Auch das Gewicht ist Frauen mit 22 % etwas wichtiger (20 % der Männer), und die Körpergröße spielt bei ihnen eine größere Rolle als bei Männern (32 % der Frauen empfinden sie als Faktor beim ersten Eindruck, im Vergleich zu 20 % der Männer).

Beruf und Auto sind bei beiden Geschlechtern in der Liste der Faktoren ganz unten, jedoch war den Männern der Beruf weniger wichtig (8 % verglichen mit 13 % der Frauen) und den Frauen das Auto (7 %).

Der Einfluss des ersten Eindrucks auf unsere Einschätzung der Persönlichkeit

Wir wollten herausfinden, welche Annahmen wir auf Grundlage des ersten Eindrucks über die Persönlichkeit haben, um zu sehen, welche körperlichen Merkmale auf bestimmte Eigenschaften hinweisen. 

Intelligenz

Hier sind die Top 3 Faktoren, von denen wir annehmen, dass sie jemanden intelligent machen:

  1. Das Tragen einer Brille (25 %)
  2. Häufiges Lächeln (19,1 %)
  3. Augenkontakt und elegante Kleidung (19 %)

Obwohl Augenkontakt Selbstvertrauen vermittelt und häufiges Lächeln von Intelligenz zeugt, scheint es, dass es reicht, eine Brille zu tragen, um intelligent zu wirken.

Andere seltsame Faktoren, die einen Eindruck von Intelligenz erwecken, sind groß anstatt klein zu sein (9 % verglichen mit 7 %) und glatt rasiert zu sein anstatt Bart zu tragen (9 % zu 5 %).

Eine schlechte Haltung, das Tragen von farbigen Kontaktlinsen, Piercings und Gesichtsbehaarung sind jene Faktoren, die jemanden am wenigsten intelligent erscheinen lassen.

Vertrauenswürdigkeit

Hier sind die Top 3 Faktoren, von denen wir annehmen, dass sie jemanden vertrauenswürdig machen:

  1. Häufiges Lächeln (32 %)
  2. Augenkontakt (29 %)
  3. Legere Kleidung (17 %)

Seltsamerweise vertrauen einem 17 % der Befragten eher, wenn man legere Kleidung trägt, während fast der gleiche Prozentsatz sagt, dass man durch elegante Kleidung vertrauenswürdiger wirkt. Das bedeutet, dass beide Optionen den ersten Eindruck gleichermaßen beeinflussen können, je nachdem, mit wem man spricht.

Häufiges Lächeln steht jedoch nicht zur Debatte: Fast ein Drittel der Befragten empfindet es als guter Weg, vertrauenswürdig zu wirken. Das Lächeln ist in Bremen am wenigsten wichtig und ist für nur 18 % von Interesse. Augenkontakt ist jedoch auch dort für 32 % wichtig, und elegante Kleidung wird legerer Kleidung mit 23 % zu 14 % vorgezogen.

Nicht vertrauenswürdig

Hier sind die Top 3 Faktoren, von denen wir annehmen, dass sie jemanden nicht vertrauenswürdig machen:

  1. Vermeidet Augenkontakt (28 %)
  2. Schlechter Körpergeruch (24 %)
  3. Lächelt nicht (22 %)

Mehr als ein Viertel der Befragten sieht das Vermeiden von Augenkontakt als ein wichtiges Zeichen, dass jemand nicht vertrauenswürdig ist. Andere Faktoren, die dazu beitragen können, dass Ihnen jemand nicht vertraut, ist ein zu lockerer oder zu fester Händedruck, starkes Make-up und sogar eine schlechte Haltung.

Kreativität

Hier sind die Top 3 Faktoren, von denen wir annehmen, dass sie jemanden kreativ machen:

  1. Tätowierungen (24 %)
  2. Häufiges Lächeln (21 %)
  3. Legere Kleidung (19 %)

Frauen schenken Menschen mit Piercings (21 %) oder Tätowierungen (28 %) deutlich mehr Beachtung bei kreativen Themen, während Männer weniger beeindruckt sind (14 % bzw. 16 %).

Selbstvertrauen

Hier sind die Top 3 Faktoren, von denen wir annehmen, dass sie jemanden selbstsicher machen:

  1. Augenkontakt (30 %)
  2. Häufiges Lächeln (30 %)
  3. Elegante Kleidung (24 %)

Beide Geschlechter betrachten Augenkontakt beim ersten Treffen als das wichtigste Zeichen von Selbstvertrauen (26 % der Männer und 32 % der Frauen). Frauen stufen häufiges Lächeln jedoch ebenso hoch ein (32 %).

Im mittleren Alter ist ein fester Händedruck am wertvollsten: 25 % der 35- bis 44-Jährigen halten ihn für ein Zeichen von Selbstvertrauen, während er für jüngere und ältere Menschen weniger wichtig ist.

Welche Eigenschaften finden wir attraktiver als andere?

Obwohl die Geschmäcker verschieden sind, zeichnet sich bei den Resultaten ein klares Muster ab, wenn es darum geht, was wir beim ersten Eindruck am attraktivsten finden. 

Eher attraktivEher unattraktiv
Häufiges Lächeln (38 %)Schlechte Haltung (4 %)
Gute Haltung (37 %)Lächelt nicht (5 %)
Der Geruch von Parfum/ Aftershave (31 %)Vermeidet Augenkontakt (5 %)
Viel Augenkontakt (28 %)Schlank (5 %)
Elegante Kleidung (28 %)Lockerer Händedruck (5 %)
Muskulös/ sportlich (25 %)Übergewicht (5 %)

Für Männer ist das attraktivste Merkmal eine gute Haltung (32 %), gefolgt von häufigem Lächeln (29 %). Frauen finden häufiges Lächeln (42 %) am attraktivsten, jedoch sind auch eine gute Haltung (39 %) und der Geruch von Parfum oder Aftershave (36 %) wichtig.

Groß zu sein wird immer weniger wichtig, je älter man wird: 27 % der 16- bis 24-Jährigen geben an, dass Körpergröße für den ersten Eindruck ausschlaggebend ist, um jemanden attraktiv erscheinen zu lassen. Doch dieser Anteil nimmt mit zunehmendem Alter stetig ab und liegt bei den über 55-Jährigen nur noch bei 16 %.

Während die Geschmäcker verschieden sind, ist es jedoch eindeutig, dass der erste Eindruck zählt.

Inbaal Honigman, Mystikerin und Expertin für Körpersprache, spricht über die Macht des Augenkontaktes:

„Der erste Eindruck zählt überall – im Konferenzraum, im Schlafzimmer und in zwanglosen sozialen Interaktionen, und die Signale, die man aussendet und empfängt, gehen oft ausschließlich von den Augen aus.

Wenn Ihnen jemand direkt in die Augen schaut, strahlt diese Person Selbstvertrauen, Verlässlichkeit und mit hoher Wahrscheinlichkeit Zuneigung aus!

Sehen Sie? Nichts an Ihnen bringt diese Person dazu, den Blick abzuwenden. Nichts an Ihnen ist hässlich – das ist doch ein toller Start!

Oder noch besser, wenn die Person vor Ihnen mit den Augen lächelt, dann kommt sie als aufrichtig und liebenswert rüber.

(Es lohnt sich, dies im Spiegel zu üben, da man selten eine zweite Chance bekommt, einen ersten Eindruck zu hinterlassen.)

Schüchterne Personen starren oft nach unten und wagen nur ab und zu einen Blick nach oben. Sie stellen jedoch keinen vollständigen Augenkontakt her. Das kann für viele attraktiv sein – und kann auch zeigen, dass die Person ihre Verletzlichkeit nicht verbirgt und sich ihrer Schüchternheit bewusst ist, sich aber nicht dafür entschuldigt, was sehr aufrichtig wirkt. Es zeugt von einer verhaltenen Intelligenz im Umgang mit der Welt.

Das Gegenteil der Auf-den-Boden-Starrer sind die Nach-Oben-Gucker, jene lebhaften Seelen, die positiven Augenkontakt halten, aber ab und zu nach oben schauen, um sich inspirieren zu lassen und sich den nächsten unterhaltsamen Spruch zu überlegen. Hier handelt es sich um eine positive Person, die stets bereit ist, zu loben und zu feiern. 

Das ideale, attraktivste Verhalten, das von emotionaler Intelligenz und Ehrlichkeit zeugt, zeichnet sich bei jenen in der goldenen Mitte ab – diese Personen lächeln mit den Augen, halten viel Augenkontakt, starren bei schwierigen Themen ein wenig auf den Boden und schauen oft nach oben, um sich zu konzentrieren und die Unterhaltung am Laufen zu halten.“