Was ist der Graue Star?
Der Katarakt – oder umgangssprachlich der graue Star genannt – ist eine Augenerkrankung, bei der sich durch eine Trübung der Linsen die Sehkraft der Augen verschlechtert. Bei Menschen mit Katarakt kann man eine graue Trübung, abhängig wie weit fortgeschritten die Krankheit ist, auf den Linsen oder nur einer Linse erkennen. Deshalb spricht man auch vom grauen Star. Diese Krankheit ist in der Regel altersbedingt und betrifft Personen über einem Alter von 60 Jahren.
Ursachen
Man ist sich uneinig, wenn es um die Ursache vom grauen Star geht. Trotz unzähligen Studien und Untersuchungen konnte noch nicht klar festgestellt werden, was den Katarakt verursacht. Es können jedoch verschiedenen Faktoren zur Trübung der Linse beitragen:
- Alter
- Medikamente (z.B. Kortison)
- Augenverletzungen
- Augenentzündungen
- Rauchen
- Erkrankungen (z.B. Diabetes)
- Nährstoffmangel
- Genetische Faktoren
- UV-Strahlen
- Starke Kurzsichtigkeit
Symptome
Das Verschlechtern der Sehkraft erfolgt sehr langsam und schmerzlos und wird meist nicht sofort erkannt, sondern zieht sich über mehrere Jahre hin. Die Sicht von Betroffenen ist meistens trüb – sie sehen wie durch einen Schleier. Typische Symptome sind:
- Verschwommene Sicht
- Hohe Blendeempfindlichkeit
- Erschwerte hell-dunkel Anpassung
- Vermindertes Sehvermögen im Dunkeln
- Wahrnehmung von Halos
- Einschränkung der Sehkraft (vor allem in der Nähe)
Durch den Katarakt wird der Alltag der Betroffenen stark eingeschränkt. Vor allem das Lesen und das Autofahren bei Dunkelheit bereitet ihnen Schwierigkeiten.
Behandlung
Glücklicherweise kann der graue Star sehr gut durch eine Operation behandelt werden. Die Katarakt-Operation gehört zu den Standardoperationen in Deutschland und wird rund 800 000 Mal im Jahr durchgeführt. Bei der Operation wird die getrübte Linse durch eine neue, künstliche Linse ersetzt. Dabei wird ein kleiner Schnitt in die Hornhaut gemacht, wodurch die Linse entfernt und die künstliche implantiert werden kann. Die Operation wird normalerweise ambulant durchgeführt und dauert nur ungefähr 20-30 Minuten. Man wird während der Operation nicht unter Narkose gesetzt, sondern durch Augentropfen lokal betäubt. Je nachdem, ob man alterssichtig ist oder eine Hornhautverkrümmung hat, kann aus drei Linsentypen ausgewählt werden:
- Monofokallinse:
Mit der Monofokallinse kann der graue Star behoben werden und nur ein einziger Sehbereich korrigiert werden. Wer in mehreren Sehbereichen schlecht sieht und sich für eine Monofokallinse entscheidet, wird zusätzlich noch eine Brille benötigen, um den Bereich zu korrigieren, der nicht durch das Implantat korrigiert wird. Wählt man die Korrektur in der Ferne, braucht man zusätzlich noch eine Lesebrille, um den unscharfen Bereich zu korrigieren.
- Multifokallinse:
Die Multifokallinse korrigiert neben dem Katarakt Unschärfen auf alle Entfernungen: Nah-, Zwischen- und Fernbereich. Das heißt, es wird keine zusätzliche Brille mehr benötigt und der Patient kann ein brillenfreies Leben genießen. Es könnte trotzdem die Möglichkeit bestehen, dass manche Sehbereiche unscharf bleiben. Außerdem sieht man mit dieser Linse weniger Kontraste.
- Torische Linse:
Die torische Linse wird bei all denjenigen eingesetzt, bei denen eine Hornhautverkrümmung verbessert werden muss.